Künstliches Kniegelenk
Nachfolgend wird das künstliche Kniegelenk beschrieben. Dabei wird erklärt, weshalb ein neues Kniegelenk als Kniegelenkersatz notwendig werden kann. Zudem wird dargestellt, welche Folgen und Risiken nach einer Knieprothesenoperation bestehen. Ergänzend wird anhand der kybun Wirkungsweise sowie über geeignete Beispielübungen aufgezeigt, wie Betroffene nach einer Operation eines künstlichen Kniegelenks ihre Beweglichkeit fördern, den Heilungsverlauf positiv beeinflussen und die Muskulatur wieder aufbauen können.
Definition
Was ist ein künstliches Kniegelenk?
Ein künstliches Kniegelenk – auch Knieprothese oder Knieendoprothese genannt – ist ein medizinischer Kniegelenkersatz, der das erkrankte oder beschädigte Kniegelenk teilweise oder vollständig ersetzt. Bei dieser Form der Kniegelenkoperation werden die abgenutzten Gelenkflächen an Oberschenkel, Unterschenkel und oft auch an der Kniescheibe entfernt und durch künstliche Gelenke aus Metall, Keramik oder Kunststoff ersetzt. Ein Kniegelenkersatz stellt die Gleit- und Bewegungsfunktion des Knies wieder her, wenn konservative Behandlungen keinen ausreichenden Erfolg mehr bringen.
Ein künstliches Knie ahmt den natürlichen Bewegungsablauf des Kniegelenks nach: Die Prothesenoberflächen sind so gestaltet, dass sie stabil führen und gleichzeitig eine möglichst reibungsarme Bewegung ermöglichen. Je nach Schädigungsgrad kommen unterschiedliche Prothesenarten zum Einsatz – von der Knieteilprothese bis zur vollständigen Knieendoprothese.
Knieprothese
- Oberschenkelknochen
- Oberschenkel-Komponente (Metall)
- Unterschenkel-Komponente (Metall)
- Gleitfläche (Kunststoff)
- Wadenbein
- Schienbein
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Hauptgruppen:
- ◉ Knietotalendoprothese (Knie TEP): Die Standardprothese, welche die Gelenkflächen von Oberschenkel und Unterschenkel im Kniegelenk vollständig bedeckt.
- ◉ Teilprothesen: Wenn nur ein Kompartiment des Knies betroffen ist.
Unabhängig vom Modell verfolgt jede Operation eines künstlichen Kniegelenks das Ziel, Schmerzen zu reduzieren, Stabilität herzustellen und die Beweglichkeit des Knies langfristig zu verbessern. Damit ein künstliches Kniegelenk optimal funktioniert, müssen Implantatauswahl, Positionierung und die individuelle Anatomie präzise aufeinander abgestimmt werden. Moderne künstliche Kniegelenke sind langlebig, dennoch hängt die tatsächliche Haltbarkeit vom Material, der Belastung und der Ausführung der Knieoperation ab.
Ursachen für künstliches Kniegelenk
Die Notwendigkeit für ein künstliches Kniegelenk entsteht häufig durch jahrelange Fehl- und Überbelastung des Kniegelenks und den natürlichen Verschleiss der Knorpelschicht. Moderne Lebensgewohnheiten mit Bewegungsmangel und sitzender Tätigkeit tragen massgeblich dazu bei, dass das Kniegelenk frühzeitig degeneriert. Früher wurden unsere Gelenke durch natürliche, abwechslungsreiche Bewegung auf weichen Untergründen wie Wiesen und Waldböden optimal belastet. Heute hingegen werden Kniegelenke vorwiegend auf harten, flachen Böden wie Asphalt oder Beton belastet und durch steife, stützende Schuhe in ihrer natürlichen Beweglichkeit eingeschränkt. Diese Bedingungen führen dazu, dass die Muskulatur der Füsse, Unterschenkel und Oberschenkel schwächer wird und die Stabilisierung des Kniegelenks zunehmend unzureichend ist. Die reduzierte Muskelkraft wirkt sich direkt auf die Belastung des Knorpels aus und kann zu einem frühzeitigen Verschleiss führen. Des Weiteren werden durch die harten, flachen Böden und die steifen, stützenden Schuhe die Kräfte jeden einzelnen Schrittes ungefiltert auf die Kniegelenke übertragen, wodurch der Knorpel übermässig belastet und der Abbauprozess beschleunigt wird.
Darüber hinaus können Fehlstellungen der Füsse, wie Senk- oder Knickfüsse, die Belastung auf das Kniegelenk ungleichmässig verteilen und so die Fehl- und Überbelastung beschleunigen, die später eine Operation mit einem künstlichen Kniegelenk erforderlich machen kann. Der Knorpel im Kniegelenk hat keine direkte Blutversorgung und wird über die Bewegung – also den ständigen Wechsel von Druck und Entlastung – mit Nährstoffen versorgt. Eine eingeschränkte Versorgung des Knorpels durch mangelnde Bewegung führt zusätzlich zu einer verringerten Elastizität und Widerstandsfähigkeit des Knorpels. Auch die Faszien im Bereich der Beine und des Kniegelenks können durch unregelmässige Belastung spröde werden und den Druck auf das Knie erhöhen. Die Gelenke selbst verlieren durch Bewegungsmangel ihre volle Beweglichkeit, was die Belastung weiter verschärft. Zusammen mit der konstanten Belastung durch harte Böden und unbewegliche Schuhe erhöht sich das Risiko, dass das Kniegelenk stark verschleisst und schliesslich der Einsatz einer Kniegelenkprothese notwendig wird.
Folgen und Risiken eines künstlichen Kniegelenks
Ein Kniegelenkersatz kann die Lebensqualität deutlich verbessern, birgt jedoch auch Risiken und mögliche Folgen. Nach einer künstlichen Kniegelenksoperation treten bei manchen Patienten Schmerzen auf, insbesondere in den ersten Wochen oder Monaten nach der Knieoperation. Diese Schmerzen nach einer Knieprothese entstehen häufig durch die Heilung des Gewebes, die Anpassung der Muskulatur an das künstliche Knie und die Belastung der umliegenden Strukturen. Manche Betroffene berichten von Schmerzen nach einer Knieprothese, die beim Treppensteigen oder längeren Stehen verstärkt auftreten.
Eine weitere mögliche Folge ist die eingeschränkte Beweglichkeit des Knies. Künstliche Kniegelenke sind im Vergleich zu einem natürlichen Kniegelenk in ihrem Bewegungsumfang limitiert. Dies führt dazu, dass vor allem in der Beugung der Bewegungsumfang reduziert ist. Die verminderte Beweglichkeit des Kniegelenks kann zu einem veränderten Gangbild führen, weshalb anliegende Strukturen fehl- und überbelastet werden. Trotz modernster Implantate können künstliche Kniegelenke nur begrenzte Belastungen aushalten und Aktivitäten mit hoher Stossbelastung sollten vermieden werden. Auch die Haltbarkeit der künstlichen Kniegelenke ist nicht unbegrenzt. Studien zeigen, dass die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenks von etwa 15 bis 20 Jahren realistisch ist, abhängig von Alter, Aktivitätsniveau und Gewicht des Patienten. Nach dieser Zeit kann ein Austausch notwendig werden.
Komplikationen wie Infektionen, Thrombosen oder Lockerungen der Knieendoprothese gehören ebenfalls zu den Risiken. Eine Prothesenlockerung kann sich durch Schmerzen, Instabilität oder Schwellungen bemerkbar machen und unter Umständen eine erneute Knieoperation erforderlich machen. Selten können Fehlstellungen bei der Implantation auftreten, was die Funktion des künstlichen Kniegelenks einschränkt und zu zusätzlichen Beschwerden führt.
Konventionelle Therapie - Was hilft bei künstlichem Kniegelenk
Nach einer künstlichen Kniegelenksoperation oder bei Vorbereitung auf eine Kniegelenkprothese gibt es zahlreiche Massnahmen, um Schmerzen zu lindern, die Funktion des künstlichen Knies zu verbessern und die Heilung zu unterstützen.
- ◉ Physiotherapie: Spezielle Übungen bei Knieprothesen fördern Beweglichkeit, kräftigen die Muskulatur und entlasten künstliche Kniegelenke.
- ◉ Bewegungstherapie: Schonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga stärken die Muskulatur und fördern die Durchblutung, ohne das künstliche Knie zu überlasten.
- ◉ Gewichtsreduktion: Reduziert die Belastung auf die Kniegelenkprothese und verringert Schmerzen nach Knieprothese.
- ◉ Muskelaufbau: Spezielle Kräftigungsübungen für Oberschenkel- und Gesässmuskulatur stabilisieren das künstliche Knie und unterstützen den Knieprothese Heilungsverlauf.
- ◉ Orthopädische Hilfsmittel: Bandagen, Orthesen oder spezielle Schuheinlagen stabilisieren künstliche Kniegelenke und entlasten gezielt.
- ◉ Ernährungsumstellung: Entzündungshemmende Ernährung unterstützt die Heilung und die Funktion des künstlichen Knies.
- ◉ Akupunktur: Kann die Schmerzreduktion nach der künstlichen Kniegelenksoperation fördern.
- ◉ Wärme- oder Kälteanwendungen: Wärme entspannt verspannte Strukturen, Kälte reduziert Schwellungen und Schmerzen nach Knieprothese.
- ◉ Elektrotherapie: Fördert die Durchblutung und unterstützt die Regeneration des künstlichen Kniegelenks.
- ◉ Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können die Heilungsdauer bei einem künstlichen Kniegelenk verkürzen und die Beschwerden lindern.
- ◉ Schonende Alltagsgestaltung: Treppensteigen, längeres Stehen oder schweres Heben vermeiden, um das künstliche Kniegelenk zu entlasten.
- ◉ Kontrolluntersuchungen: Regelmässige Nachsorge nach der Knieprothesenoperation erkennt frühzeitig Lockerungen oder Fehlstellungen der Knieendoprothese.
kybun Wirkungsweise - Was hilft bei künstlichem Kniegelenk
Die kybun Produkte bieten Patienten nach einer künstlichen Kniegelenksoperation oder bei bestehender Knieprothese eine effektive Möglichkeit, die Funktion des künstlichen Knies zu verbessern und gleichzeitig Schmerzen zu reduzieren. Durch die elastisch-federnden Sohlen wird die Belastung auf künstliche Kniegelenke deutlich gemindert, während die Muskulatur aktiviert und stabilisiert wird. Dies unterstützt sowohl die Heilung nach der künstlichen Kniegelenksoperation als auch die langfristige Schonung des Implantats.
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Muskelaktivierung und Stabilisierung des Kniegelenks
Beim Gehen in den kybun Schuhen können die Fersen dank der kompressionsfähigen Sohle tief in das elastisch-federnde Material einsinken. Dadurch wird die Belastung langsam und kontrolliert aufgebaut, was dem Körper mehr Zeit gibt, die umgebende Muskulatur rund um das künstliche Kniegelenk zu aktivieren. Eine gut angespannte Beinmuskulatur stabilisiert das Implantat und ermöglicht eine möglichst natürliche Belastung der umliegenden Strukturen.
Auf harten, flachen Böden oder in starren, stark stützenden Schuhen wirkt die Belastung dagegen direkt und ungedämpft auf die Füsse. Durch die höhere Krafteinwirkung und die geringe Reaktionszeit kann die Muskulatur um das künstliche Knie nicht rechtzeitig anspannen. Die fehlende muskuläre Stabilisierung kann zu einer ungünstigen Kraftverteilung auf das Implantat und das umgebende Gewebe führen und somit Fehl- oder Überbelastungen begünstigen.
- Herkömmliche Schuhe (Links): Verspätete, unkontrollierte Reaktion der Muskulatur verhindert Kniestabilisierung.
- kybun Schuhe (Rechts): Angespannte Muskulatur führt zur Kniestabilisierung.
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Reduktion der Krafteinwirkung auf das künstliche Kniegelenk
Beim Fersenauftritt in den kybun Schuhen wird das elastisch-federnde Material der Sohle zusammengedrückt. Dank der hohen Kompressionsfähigkeit kann der Rückfuss beim Auftreten tief in die weiche Sohle einsinken. Dieses langsame, kontrollierte Einsinken reduziert die Kraftspitzen, die auf das künstliche Kniegelenk und die umliegenden Strukturen wirken. Ähnlich wie ein Airbag im Auto trägt die dämpfende kybun Sohle dazu bei, die Krafteinwirkung zu minimieren und die Kniegelenkprothese bei jedem Schritt zu entlasten und vor Über- und Fehlbelastung zu schützen.

- Krafteinwirkung 1 beim Fersenauftritt in herkömmlichen Schuhen
- Krafteinwirkung 2 beim Fersenauftritt in kybun Schuhen
- Kraft in Newton
- Zeit in Sekunden
- Gehen auf flachem, hartem Boden in kybun Schuhen
- Gehen auf flachem, hartem Boden in anderen Schuhen
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Aktivierung und Stärkung der Tiefenmuskulatur durch elastisch-federnde Eigenschaft
Durch die leichte Instabilität des elastisch-federnden Untergrunds wird die Tiefenmuskulatur kontinuierlich aktiviert und somit gestärkt. Die Tiefenmuskulatur ist mitentscheidend für die Stabilisierung des künstlichen Kniegelenks, die Körperhaltung und das Gleichgewicht. Gleichzeitig verbessert sich die Koordination zwischen Nervensystem und Muskulatur, wodurch die Bewegungen des künstlichen Knies kontrollierter und physiologischer werden.
Gleichgewicht und EMG
Die Gleichgewichtsfähigkeit wurde mit einer Kraftmessplatte durch die Bewegung des Körperschwerpunkts von vorne nach hinten (ant-post) und seitlich (med-lat) beim Stehen gemessen. Parallel erfasste eine Elektromyographie (EMG) die muskuläre Aktivität.

Mit herkömmlichen Schuhen
- Reduzierte muskuläre Aktivität
- Reduzierter Bewegungsumfang des Körperschwerpunktes

Mit kybun Schuhen
- Erhöhte muskuläre Aktivität
- Erhöhter Bewegungsumfang des Körperschwerpunktes
Schwache Fussmuskeln oder Fehlstellungen wie Spreiz-, Senk- oder Knickfuss können die Belastung auf das künstliche Kniegelenk erhöhen. Durch die Aktivierung der Fussmuskulatur in kybun Schuhen wird das Längsgewölbe stabilisiert, das Abknicken des Fusses nach innen oder aussen verhindert und die Beinachse physiologisch gehalten. Dies entlastet das künstliche Knie, schützt die Knieprothese vor ungleichmässiger Belastung und reduziert das Risiko von Sekundärschäden an Hüfte oder Wirbelsäule.
- ◉ Natürliche Fussabrollung dank Muskelaktivierung und Abrollfunktion

Dank der elastisch-federnden kybun Schuhe mit Rebound-Effekt sowie der dadurch entstehenden muskulären Vorspannung und reduzierten Beschleunigung kann der Fuss beim Fersenauftritt kontrolliert abgesetzt werden. Dies verhindert einen abrupten, ungedämpften Auftritt, der ein künstliches Knie bei jedem Schritt unnötig belasten würde.
Durch das aktive Abrollen auf dem elastisch-federnden Material wird zudem der gesamte Bewegungsumfang des Fusses genutzt: Der Bewegungsablauf beginnt mit dem Bodenkontakt der Ferse und endet mit dem Abstossen der Zehen. Diese natürliche Abrollbewegung führt dazu, dass auch das künstliche Kniegelenk über einen variablen und physiologischen Bewegungsbereich geführt wird, statt immer im gleichen eingeschränkten Winkel zu arbeiten. Dadurch werden punktuelle Belastungsspitzen reduziert und die Kräfte gleichmässiger auf das Implantat und die umgebenden Strukturen verteilt.
Die Nutzung des vollen Bewegungsumfangs trägt dazu bei, dass das Knie mit Prothese beweglich bleibt und vor Verspannungen oder funktionellen Blockaden geschützt wird. Der natürlichere Gang aktiviert gleichzeitig die Muskulatur, stärkt diese und fördert die Durchblutung – Faktoren, die bei einer Knieprothese den Heilungsverlauf und die Schmerzen nach einer Knieprothese verbessern können. Des Weiteren wird die Kniegelenkersatz Haltbarkeit verlängert.
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Durchblutungsförderung durch höhere Bewegungsaktivität
Auch bei einem künstlichen Kniegelenk ist die umliegende Muskulatur und das Gewebe auf eine gute Durchblutung angewiesen, um Stabilität, Beweglichkeit und Heilungsprozesse zu unterstützen. Die elastisch-federnden kybun Materialien fördern die natürliche Bewegung beim Gehen und aktivieren die Muskulatur rund um das Kniegelenk.
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Durch die aktivierte Muskulatur wird die Durchblutung des Gewebes verbessert, was die Nährstoffversorgung und den Stoffwechsel im Bereich des Kniegelenks unterstützt. Gleichzeitig hilft dies, entzündungshemmende Stoffe besser zu verteilen und schädliche Abbauprodukte abzutransportieren. So bleibt das Gewebe rund um ein künstliches Knie elastisch, widerstandsfähig und funktionell aktiv, was den Tragekomfort und die Stabilität des Implantats unterstützt.
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Reduktion von Bewegungsmangel und sitzender Tätigkeit
Das Gehen und Stehen auf kybun Schuhen motiviert zu mehr Bewegung im Alltag. Verkürzte Hüftbeuger und verspannte Waden- und Oberschenkelmuskeln werden gedehnt, die Winkelstellung des künstlichen Kniegelenks verbessert und die Belastung auf die Knieprothesen verringert. So wird die Funktion des künstlichen Knies langfristig unterstützt und die Heilung gefördert.
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Pflege der Faszien
Gesunde Faszien sind elastisch, verteilen die Belastung gleichmässig und schützen das künstliche Kniegelenk vor übermässiger Beanspruchung. Durch die natürliche Bewegungsabfolge in kybun Schuhen bleiben die Faszien elastisch, Verspannungen werden reduziert und die Beweglichkeit des künstlichen Knies gefördert.
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Optimierte Druckverteilung
Beim Gehen und Stehen in den kybun Schuhen wird die gesamte Fusssohle vom elastisch-federnden Material umgeben. Dies sorgt für eine gleichmässige Druckverteilung im Fuss und reduziert dadurch punktuelle Belastungen, die auf das künstliche Kniegelenke wirken.

mit kybun

ohne kybun
Anwendungstipps bei künstlichem Kniegelenk
Die Nutzung von kybun Schuhen nach einer künstlichen Kniegelenksoperation oder bei bestehenden Knieprothesen sollte sorgfältig und schrittweise erfolgen. Ziel ist es, die Muskulatur rund um das künstliche Kniegelenk zu aktivieren, die Schmerzen nach einer Knieprothese zu reduzieren und den Knieprothese Heilungsverlauf langfristig zu unterstützen.
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Tragen Sie die kybun Schuhe zu Beginn nur so lange, wie es Ihr Körper zulässt. Führen Sie gezielt Pausen ein, falls Schmerzen im künstlichen Knie zunehmen oder eine Ermüdung der Beinmuskulatur eintritt. Durch die aktivierende Wirkung der kybun Sohlen kann es zu sogenannten Erstreaktionen kommen, was normal ist und sich mit fortgesetztem Training reduziert.
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Drücken Sie die Ferse langsam und kontrolliert in das elastisch-federnde Material. So wird das künstliche Kniegelenk entlastet und die Stossbelastung auf ein künstliches Knie verringert. Finden Sie einen Belastungspunkt, bei dem die Schmerzen im künstlichen Kniegelenk minimal sind. Versuchen Sie nach dem Fersenkontakt den Fuss langsam und kontrolliert abzusetzen, um die Belastung auf die Knieprothese zu reduzieren.
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Beginnen Sie mit kleinen, kontrollierten Schritten. Reduzieren Sie zu Beginn die Abrollung über den Vorfuss, um die Bewegung im künstlichen Knie zu begrenzen. Mit zunehmender Eingewöhnung kann der Bewegungsumfang der Füsse langsam gesteigert werden, wodurch auch die Mobilität des künstlichen Knies verbessert wird.
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Achten Sie auf Anzeichen von Überlastung wie Schmerzen, Schwellungen oder ungewöhnliche Ermüdung im künstlichen Knie. Reduzieren Sie in diesem Fall die Tragedauer oder passen Sie die Schrittgrösse an. Regelmässige Beobachtung hilft, die Anwendung sicher zu gestalten und bei einer Knieprothese den Heilungsverlauf zu unterstützen.
- ◉ Ergänzen Sie das Gehen in kybun Schuhen durch nachfolgende Übungen, um die Stabilität und Muskulatur rund um das künstliche Kniegelenk zu stärken sowie Verspannungen und Blockaden zu lösen.
Für kybun neulinge
Beim Tragen von kybun Schuhen ändert sich der Gang von schonend zu natürlich. In 90% der Fälle geschieht dies problemlos.
Mehr erfahrenHilfreiche Übungen bei künstlichem Kniegelenk
Um die Wirkung der kybun Schuhe zu unterstützen und die Funktionalität des Kniegelenks mit Prothese zu fördern, empfehlen wir nachfolgende Übungen durchzuführen. Die Übungsauswahl ist nicht abschliessend und kann durch weitere, individuell geeignete Übungen ergänzt werden.
Wichtig: Jede Übung sollte immer mit dem behandelnden Arzt oder einer medizinischen Fachperson abgesprochen werden, insbesondere bei Knieprothesen. Grundsätzlich gilt bei allen Übungen, dass die Belastung das Kniegelenk nicht übermässig beanspruchen darf. Treten stärkere Schmerzen im oder rund um das Knie auf, muss die Übung sofort abgebrochen werden. Leichte, wohltuende Spannungen oder lösende Empfindungen ausserhalb des Schmerzbereiches sind hingegen erwünscht.
Die Übungen werden in folgende Bereiche unterteilt: «Richtiges Gehen in den kybun Schuhen», «Muskellängentraining», «Faszienrollen» und «Kräftigung».
Richtiges Gehen in den kybun Schuhen
Die Qualität jedes Schrittes beeinflusst die Belastung des künstlichen Kniegelenks. Beim Gehen sollten die Fersen kontrolliert in das elastisch-federnde Material einsinken, um die Stosskräfte auf das künstliche Knie zu reduzieren. Die Abrollbewegung über Mittel- und Vorfuss sollte zu Beginn langsam erfolgen, damit das künstliche Kniegelenk nicht überbelastet wird. Mit fortschreitender Eingewöhnung kann der Bewegungsumfang der Füsse erhöht werden, um die Muskulatur umfassend zu trainieren und die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern.
Kontrollierter Fersenauftritt

- ◉ Ferse vorsichtig und kontrolliert in das elastisch-federnde Material drücken, um Belastungsstärke und -punkt zu ermitteln, ohne dass dabei Schmerzen im künstlichen Kniegelenk auftreten.
- ◉ Kontrollierte Fusshaltung, damit Fuss weder nach innen noch nach aussen kippt und die Beinachse physiologisch bleibt.
- ◉ Mittel- und Vorfuss langsam und kontrolliert absetzen, um Überbelastungen des künstlichen Kniegelenks zu vermeiden.
- ◉ Langsame und bewusste Schritte stärken die stabilisierende Muskulatur rund um ein künstliches Knie.
Kontrolliertes Abrollen

- ◉ Leichte Abrollung im Vorfuss, ohne sich dabei vorerst aktiv mit viel Kraft über die Grosszehen abzustossen. Je stärker die Abrollbewegung, desto höher ist der Bewegungsumfang im künstlichen Kniegelenk. Bei bestehender Verspannung und Blockierung kann die Erhöhung des Bewegungsumfangs zu einer Schmerzerhöhung führen. In diesem Fall müssen zuerst die Verspannungen und Blockaden gelöst werden.
- ◉ Den möglichen Bewegungsumfang testen, Schmerzgrenzen beachten.
Muskellängentraining
Gezieltes Dehnen ist entscheidend, da künstliche Kniegelenkschmerzen häufig durch Verkürzungen, Verspannungen oder Blockaden der myofaszialen Strukturen entstehen. Das Training verbessert die Beweglichkeit, reduziert Druck auf die Knieendoprothese und unterstützt die Heilung:
Vordere Oberschenkelmuskulatur

- ◉ Aus dem Stand mit der linken Hand den linken Fussrücken greifen. Zur Gleichgewichtskontrolle kann man sich mit der rechten Hand an einem stabilen Gegenstand festhalten.
- ◉ Linker Oberschenkel ist parallel zum Standbein.
- ◉ Gerader Rücken.
- ◉ Becken leicht nach vorne drücken, um die Dehnung im Oberschenkel zu verstärken.
- ◉ Die Ferse des Fusses in Richtung Gesäss ziehen, sodass das Knie nach unten zeigt. Je näher die Ferse zum Gesäss gezogen wird, desto stärker ist die Dehnung. Den Bewegungsumfang gemäss möglicher Beweglichkeit des künstlichen Kniegelenks erproben.
- ◉ 1 – 2 × täglich pro Seite durchführen.
- ◉ 3 x 30 Sekunden Übung halten.
Waden- und hintere Oberschenkelmuskulatur

- ◉ Startposition im Vierfüsslerstand.
- ◉ Gesäss nach oben in die Luft strecken.
- ◉ Fersen wenn möglich Richtung Boden drücken, um Dehnung zu verstärken.
- ◉ 3 x 30 Sekunden Übung halten.
- ◉ 1 – 2 × täglich durchführen.
Faszienrolle
Das Training mit der Faszienrolle verbessert die Elastizität der Muskeln und Faszien, entlastet das künstliche Kniegelenk und reduziert künstliche Kniegelenkschmerzen:
Vordere Oberschenkelmuskulatur

- ◉ Startposition in Bauchlage.
- ◉ Grosse Rolle unter Oberschenkel des gestreckten Beins platzieren. Anderes Bein zur Bewegungssteuerung angewinkelt ablegen.
- ◉ Vorderen Oberschenkel aktiv von der Hüfte bis oberhalb des Kniegelenks ausrollen.
- ◉ Übungen langsam und kontrolliert durchführen. Druck dem persönlichen Empfinden anpassen, jedoch an tolerierbare Schmerzgrenze gehen.
- ◉ Punktuelle Verklebungen verstärkt ausrollen bzw. Position an diesem Punkt halten.
- ◉ 3 Minuten pro Seite.
- ◉ 1 – 2 × täglich durchführen.
Seitliche Oberschenkelmuskulatur

- ◉ Startposition in Seitenlage.
- ◉ Grosse Rolle zwischen äusseren Oberschenkelbereich und Boden legen.
- ◉ Oberes Bein zur Stabilisation und zum Führen der Bewegung rechtwinklig aufsetzen.
- ◉ Seitlichen Oberschenkel aktiv von der Hüfte bis oberhalb des Kniegelenks ausrollen.
- ◉ Übungen langsam und kontrolliert durchführen.
- ◉ Druck dem persönlichen Empfinden anpassen, jedoch bis an tolerierbare Schmerzgrenze gehen.
- ◉ Punktuelle Verklebungen verstärkt ausrollen bzw. Position an diesem Punkt halten.
- ◉ Durch Begradigung des oberen Beins kann Übung verstärkt werden.
- ◉ 3 Minuten pro Seite.
- ◉ 1 – 2 × täglich durchführen.
Kräftigung
Eine starke Muskulatur schützt das künstliche Kniegelenk, absorbiert Kräfte, stabilisiert das Gelenk und reduziert Fehl- und Überbelastung:
Kniebeugen

- ◉ Startposition: stehend, Füsse etwas breiter als hüftbreit und leicht aussenrotiert.
- ◉ Langsam und kontrolliert in die Tiefenhocke gehen. Gesäss nach hinten drücken und Gewicht auf die Fersen verlagern.
- ◉ Darauf achten, dass Kraft aus dem Gesäss kommt. Knie stabilisieren, damit diese weder nach innen noch nach aussen knicken.
- ◉ Langsam und kontrolliert wieder aufrichten.
- ◉ Bei Gleichgewichtsproblemen kann man sich mit den Händen an einem stabilen Gegenstand festhalten.
- ◉ 3 Sätze à 8 – 12 Wiederholungen.
- ◉ 2 – 3 × wöchentlich durchführen.
Beinheben in Seitenlage
- ◉ Startposition: Seitenlage.
- ◉ Füsse, Knie, Hüfte und Kopf sind dabei in einer geraden Linie. Unter den Kopf kann als Stütze ein Gegenstand gelegt werden.
- ◉ Oberes Bein aktiv anheben und anschliessend wieder aktiv bremsend nach unten bewegen.
- ◉ Am untersten Punkt das Bein nicht ganz ablegen, sondern wieder nach oben bewegen, sodass die Muskulatur stets aktiv ist. Sollte dies nicht gehen, kann das Bein kurz abgelegt werden.
- ◉ Bei der Übung auf einen stabilen Rumpf achten und die Bewegungen langsam und kontrolliert ausüben. Der Oberkörper soll sich nicht mitbewegen.
- ◉ Um die Übung zu erschweren, ein Widerstandsband (Fitnessband) um die Knie legen. Band soll knapp über dem Kniegelenk angelegt werden.
- ◉ 3 Sätze à 8 – 12 Wiederholungen.
- ◉ 2 – 3 × wöchentlich durchführen.
Spezialübungen
Für Informationen zu den Spezialübungen im kybun Schuh und den Grundübungen auf dem kybun Matte.
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